Makolla
Der Netzbetreiber Tennet ist bereit zu einem Gespräch über den Standort eines Umspannwerks, das derzeit in Moorriem auf dem Gebiet der Stadt Elsfleth vorgesehen ist. Dies hat der Vorsitzende der Tennet-Geschäftsführung, Martin Fuchs, in einem Brief an den CDU-Landtagsabgeordneten Björn Thümler angekündigt. Thümler hatte das Unternehmen aufgefordert, nach Alternativen zu suchen, da Moorriem aus seiner Sicht nicht geeignet ist. Zudem sei nicht ersichtlich, nach welchen Kriterien der geplante Standort überhaupt ausgewählt wurde.
„Ich freue mich, dass sich das Unternehmen nach langem Schweigen überhaupt zu dieser Frage äußert. Nun müssen wir sehen, ob Tennet die Bedenken der Anwohner, der Verwaltung und der Politik wirklich ernst nimmt und bereit ist, andere Standorte in Betracht zu ziehen“, sagt Björn Thümler. Ein Termin für ein Gespräch mit Tennet-Vertretern in Hannover ist noch für November ins Auge gefasst. Außerdem will das Unternehmen auch mit dem Elsflether Bürgermeister Diedrich Möhring sprechen.
Tennet-Geschäftsführer Martin Fuchs erläutert in seinem Schreiben die Hintergründe, warum gerade Moorriem so ein interessanter Standort für ein Umspannwerk ist. Dort träfen sich – unabhängig von der Anbindung an das NorGer-Kabel und der damit verbundenen Konverterstation – drei bereits jetzt bestehende 380-kV-Stromtrassen (Dollern – Unterweser, Dollern – Niedervieland sowie Unterweser – Ganderkesee). Die Errichtung einer Schaltstation in Moorriem schaffe die Voraussetzung dafür, die Lastflüsse dieser insgesamt sechs Stromkreise besser auf die einzelnen Trassen zu verteilen. Dies ermögliche nicht nur eine höhere Leistungsübertragung für die Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Quellen, sondern wirke sich zudem positiv auf die Sicherheit des Netzes aus.
Die Einrichtung einer Schaltstation an einem der Alternativstandorte, die Björn Thümler in seinem Schreiben vorgeschlagen hatte (KKU Kleinensiel, Gewerbegebiet Elsfleth oder Huntorf), sei technisch durchaus möglich. Allerdings wäre dies mit stärkeren Eingriffen in die Natur verbunden, da dazu mehrere neue 380-kV-Leitungen gebaut werden müssten. „Es ist gut, dass Tennet zu Gesprächen bereit ist. Nur so lässt sich eine Lösung finden, mit der alle Beteiligten leben können. Wichtig ist, dass das Verfahren transparent und für die Bürger nachvollziehbar abläuft“, so der CDU-Landtagsabgeordnete.