Einleitung von Kalilauge in die Nordsee ist keine Lösung

12.03.2010 | Aktuelles

Makolla

Der CDU-Landtagsabgeordnete Björn Thümler lehnt den Vorschlag des Düngemittelherstellers K+S ab, eine Pipeline von Hessen bis an die Nordsee zu bauen, um darüber die Salzlauge abbzuleiten, die bei der Produktion von Kalisalz anfällt. „Es kann nicht sein, dass wir hier in der Wesermarsch den Abfall vor die Füße gekippt bekommen, den Unternehmen hunderte von Kilometer entfernt produzieren. Ziel muss es sein, dass bei der Produktion von Kalisalz erst gar kein Abfall anfällt, zumindest aber deutlich weniger als heute. Dazu müsste K + S die nach EU-Recht definierte ,beste verfügbare Technik’ anwenden“, sagt Björn Thümler.

Gemeinsam mit seinen Kollegen aus der CDU-Landtagsfraktion will Björn Thümler darauf dringen, dass alle rechtlichen und politischen Möglichkeiten genutzt werden, die die weitere dauerhafte Entsorgung der Salzabfälle in Werra und Weser verhindern. Besonders in der Werra ist das Ökosystem stark durch diese Abfälle belastet, aber auch an der Unterweser trägt die Salzlauge noch zu den erhöhten Salzkonzentrationen im Weserwasser bei. „Eine Pipeline kann keine Lösung für dieses Problem sein, erst recht nicht in Form eines öffentlich geplanten und finanzierten Infrastrukturprojekts, so wie K+S sich das vorstellt“, so Björn Thümler.

Seit fast vier Jahren wird um die 14 Millionen Kubikmeter Salzlösung gestritten, die jedes Jahr bei der Kali-Förderung von K+S anfallen. Bislang wird das Salzwasser zur Hälfte in die Werra gekippt und zur Hälfte in den Untergrund gepresst. Die Folge sind massive Umweltschäden. Eine Abwasser-Pipeline würde zum größten Teil durch Niedersachsen führen; allerdings lehnt auch Umweltminister Hans-Heinrich Sander eine solche Lösung ab. „Eine Pipeline würde etwa 500 Millionen Euro kosten. Für dieses Geld müsste es möglich sein, durch Investitionen in neue Technik die Belastung gleich an der Quelle zu bekämpfen“, sag Björn Thümler.