Makolla
„Die Energiewende ist ein zentrales Thema der Zukunft. Sie ist nur von der Gesellschaft als Ganzes zu bewältigen. Gerade wir im Oldenburger Land wollen daran aktiv mitwirken. Dies heißt für uns als CDU auch, dass wir die Menschen umfassend und transparent beteiligen wollen, besonders beim Thema Netzausbau“, erklärte CDU-Landesvorsitzender Franz-Josef Holzenkamp MdB während des Landesparteiausschuss.
Der CDU Landesverband Oldenburg hatte sich am heutigen Samstag im „Zentrum Zukunft“ der EWE AG zum kleinen Parteitag versammelt, um über „die vernetzte Gesellschaft – Energieversorgung und Elektromobilität im 21. Jahrhundert“ zu diskutieren. Das Thema betrifft die Menschen im Oldenburger Land direkt in mehreren Bereichen: Beim Ausbau der Stromnetze, bei der Errichtung neuer Energieanlagen und bei den Kosten für die Energiewende.
Holzenkamp machte in der Diskussion deutlich: „Alles hängt mit allem zusammen. Für die Energiewende benötigen wir intelligente Netze, diese sind aber nur mit einer intelligenten Kommunikation möglich. Dazu benötigen wir aber auch in diesem Bereich die beste Infrastruktur. Wir müssen schnell klären, was uns die dafür benötigte Breitbandversorgung wert ist. Und wir müssen klären, ob wir die Versorgung mit schnellen Breitbandanschlüssen als Daseinsvorsorge betrachten oder den Ausbau auf das technologisch – wirtschaftlich- machbare beschränken“.
In zwei Vorträgen erklärten Vertreter der EWE AG die Entwicklung aus Sicht der Energieversorger. Andrè Wieschollek, Leiter der Abteilung Technik und Planung der EWE Tel GmbH, trug zum Thema „Smart Grids“, hierbei insbesondere die Einbindung der privaten Haushalte in ein intelligentes Netz vor. Deutlich wurde, dass auch hier der Netzausbau im Vordergrund steht. Nötig seien aber nicht nur Übertragungsnetze z.B. nach Süddeutschland, sondern auch Verteilernetze in der Fläche. Gerade im ländlichen Raum müsse der Strom zu den Menschen gelangen.
Michael Westerburg, Abteilung Forschung und Entwicklung der EWE AG, ging in seinem Referat auf die Integration der Elektromobilität in ein „Smart Grid“ ein. Er zeigte auf, wie man sich die Einbindung von Elektroautos und deren Batterien in ein das Netz der Zukunft vorstellen kann. Hierbei ging es besonders um die Kapazitäten und Ladezyklen der Energiespeicher. Heutzutage könne man mit moderner Technik genau vorhersagen, wann ein Auto etwa stehen wird und wann es eine vollaufgeladene Batterie benötigt. Im Schnitt stehe ein Auto etwa 22 ½ Stunden am Tag. Daher könne man energieintensive Ladezeiten durchaus in Zeiten legen, in denen in der Regel sonst wenig Energie verbraucht werde.
Zu Beginn des Landesparteiausschuss ging Franz-Josef Holzenkamp auf die Bundespolitik ein. Er sprach die Hoffnung aus, dass die Opposition auch bei der Energiewende ihre Blockadehaltung im Bundesrat aufgibt und eine moderne Gebäudesanierung endlich ermöglicht. Dies sei auch ein wichtiger Beitrag zur Umsetzung der Energiewende.
Im Bereich der Finanzkrise machte der CDU-Landesvorsitzende deutlich, dass er mit Schulden finanzierte Wachstumsprogramme ablehnt: „Das sind sozialistische Träumereien“, unterstrich Holzenkamp. Er hoffe sehr, dass wir ein Europa bleiben, dafür müssten aber gerade die Krisenstaaten ihren Beitrag bringen. „In Brüssel liegen nicht abgerufene Fördergelder in zweistelliger Milliardenhöhe. Mit diesen Geldern kämen die schwachen Staaten ein gutes Stück weiter. Damit diese Gelder nun endlich abgerufen und sinnvoll eingesetzt werden können, müssen wir gemeinsam in der EU eine funktionale Lösung finden“, so Holzenkamp.
Der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU-Landtagsfraktion Jens Nacke MdL zeigte sich erfreut darüber, dass die CDU die Aufstellung der Landtagskandidatinnen und Kandidaten komplett in Urwahl durch die Parteimitglieder durchgeführt habe. Die SPD sei bei ihrem veralteten Delegiertensystem geblieben und damit weit von Basisdemokratie entfernt. Auch in der Finanzpolitik sei die CDU geführte Landesregierung sehr viel weiter als die Opposition. Nacke erklärte, die CDU geführte Landesregierung wolle ab 2017 endlich Schulden zurückzahlen und damit die Verschuldung des Landes senken, die Opposition dagegen wolle so viele neue Schulden wie möglich bis 2020 machen.