Josef Holtvogt
Das Gründungsdatum war der 6. März 1946. An diesem Tag vor genau 70 Jahren hatte der spätere Bundestagsabgeordnete Dr. Hermann Siemer aus Strohe eine Sitzung in Oldenburg einberufen. Bis auf Delmenhorst, Ammerland und Friesland – dort war die CDU entweder noch nicht organisiert oder erst in der Bildung begriffen waren aus allen Kreisen ……
des Oldenburger Landes CDU Vertreter anwesend um einen Landesvorstand zu wählen. Dieser Schritt war notwendig, um überhaupt mit der britischen Militärregierung über die Gründung eines CDU-Landesverbandes verhandeln zu können. Zum ersten Vorsitzenden wurde Fritz Söhlmann aus Oldenburg gewählt. Mag dieser Anfang wenig spektakulär klingen – angesichts der Nachkriegsverhältnisse im Oldenburger Land beeindruckt noch heute die Zuversicht und der Behauptungswillen mit dem die Gründungsväter der Union in Oldenburg ans Werk gegangen sind. Es war keineswegs so, dass die politische und wirtschaftliche Entwicklung in Nachkriegsdeutschland absehbar war. Die politischen und administrativen Entscheidungen lagen ganz in der Hand der Besatzungsmacht. Und während Franz Söhlmann und seine Mitstreiter noch an der Gründung eines CDU-Landesverbandes arbeiteten, lösten die Besatzer das selbstständige Land Oldenburg auf. Oldenburg wurde ein Verwaltungsbezirk des neuen Landes Niedersachsen. Die Oldenburger CDU hat ihre Gliederung nach den alten Landesgrenzen dennoch nie aufgegeben. Spätestens mit der Gründung des Verwaltungsbezirks Weser-Ems, der die überkommenen territorialen Strukturen endgültig beseitigte, hat die Oldenburger CDU eine Tradition übernommen, auf die sie bis heute stolz ist. Im Gegensatz zu allen anderen Parteien hat sie ihre Beziehung zu einem historisch gewachsenen Raum erhalten. Aus der jungen Nachkriegs-CDU hat sich so eine politische Kraft entwickelt, die in enger landsmannschaftlicher Verbundenheit zu ihrer Region steht. Politisch war die Oldenburger CDU stets präsent.